Ordenskrankenhäuser wie die traditionsreichen St. Josefskrankenhaus, Loretto-Krankenhaus und Bruder-Klaus-Krankenhaus (alle RKK Klinikum Freiburg) stehen für Medizinische und Pflegerische Kompetenz mit starker Orientierung am christlichen Menschenbild. Schon in der Festschrift zum 100 jährigen Jubiläum des St. Josefskrankenhaus 1986 hieß es:
„Der Arzt steht nicht über, sondern bei dem Patienten. Er behandelt nicht Krankheiten, sondern Leiden.“
Wenn man sich die einzelnen Punkte genau anschaut, bemerkt man, dass sie indirekt das widergeben, was auch im Leitbild des RKK Klinikums formuliert ist. Wie in der Mathematik, ist es sehr beruhigend, wenn man auf zwei unterschiedliche Weisen zu dem gleichen Ergebnis kommt. Die im Leitbild des RKK Klinikums formulierten Werte haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass sich der Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RkK) gGmbH seit seiner Gründung am 01.01.2000 zu dem nach dem Universitätsklinikum größten Gesundheitsdienstleister im Großraum Freiburg entwickelt hat. Kompetenz und Menschlichkeit bestimmen die Versorgungsrealität im RKK Klinikum. Die Verantwortlichen setzen bewusst auf die Wahrung und Weitergabe christlicher Werte. Hierzu gehört wesentlich auch die persönliche Zuwendung und seelsorgerische Begleitung des Kranken. Die Ordenskrankenhäuser leben eine von Zuversicht geprägte Grundhaltung gegenüber dem Patienten, dessen individuelle Krankengeschichte es nur einmal gibt. Was für ein Mensch ist dieser Patient? Was für eine Krankheit ist das? Was bedeutet der bisherige Krankheitsverlauf? Hier nimmt man sich noch die Zeit die Komplexität der Patientengeschichte zu durchdringen und die vorhandene Evidenz auf die individuelle und unverwechselbare Krankengeschichte anzuwenden, und zwar mit Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit, durch Nachdenken und Reflektieren. Der Patient will als Mensch verstanden und als Individuum behandelt werden, nach Regeln zwar, aber nicht nach Schema F. Die besondere Atmosphäre eines Ordenskrankenhauses ist ein zentrales Alleinstellungsmerkmal dieser traditionsreichen Häuser!
Neue medizinisch-technische Möglichkeiten einerseits, verantwortbare Kosten und ethisch-moralische Abwägung andererseits: Der US-amerikanische Zukunftsforscher John Naisbitt sprach in seinem Buch „High Tech – High Touch“ von der Notwendigkeit, beide Seiten des sozio-technischen Prozesses ganzheitlich miteinander in Beziehung zu setzen. Das Menschliche und das Technische. Das Organisatorische und das Kommunikative.
In der Gesundheitsversorgung der Zukunft rückt der Patient noch stärker in den Mittelpunkt: Bei der Frage nach dem Vertrauen in die Gesundheitsversorgung von morgen setzen die Menschen neben der fachlichen Kompetenz auf eine verständliche Kommunikation. Gesundheit der Zukunft passiert nicht allein für, sondern immer nur mit dem Patienten. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient wird zum entscheidenden Qualitätskriterium der Gesundheitsversorgung von morgen. Wenn Patienten über zu wenig Zeit, zu wenig Empathie und über Behandlungen nach Standardprozessen klagen, wird eine respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Patienten und Angehörigen zum Erfolgsgaranten exzellenter Gesundheitsanbieter.
Das persönliche Wohlbefinden und die eigene Gesundheit werden zunehmend unter Prämissen individueller Wertmaßstäbe beurteilt. Der Zwiespalt zwischen medizinischer Expertensicht und persönlicher Lebenswelt stellt Verantwortliche in der Gesundheitsversorgung vor die Herausforderung, wie das Vertrauen der Menschen in eigene Kompetenzen, Technologien und Verfahren, letztlich das System insgesamt gesteigert werden kann. Langfristig gelingt das nur durch mehr Kollaboration, Offenheit, Transparenz und Empathie. Die zunehmende Demokratisierung der Gesundheit verstärkt den Focus auf den eigenverantwortlich agierenden, mündigen Patienten. Wenn es gelingt, die im Leitbild auf den Punkt gebrachten Werte in der täglichen Praxis zu leben, werden Häuser wie das RKK Klinikum auch in Zukunft den Anforderungen der Menschen in besonderem Umfang gerecht.
Der Freiburger Medizinethiker und Arzt, Professor Giovanni Maio, grenzt die Hoffnung von der Erwartung ab und beschreibt Hoffnung als Bereitschaft, sich einzulassen auf das, was kommt, in der inneren Einstellung, dass, ganz gleich wie es sein wird, es nicht sinnlos bleibt. Im Gegensatz zum Pessimisten beschreibt er den Hoffenden als jemanden, der dennoch offen bleibt und vertraut, dass er auch das Ungute bewältigen können wird. Sehr beeindruckend sind seine Ausführungen zur Aufgabe des Arztes, den Patienten zu unterstützen, dass er Hoffnung schöpfen kann – indem er ihm hilft, sich nicht zu sehr auf eine konkrete Zukunft – die Heilung – zu fixieren sondern ihm deutlich zu machen: Die Zukunft ist grundsätzlich offen. Unabhängig von der individuellen Situation ist nicht alles verloren, es bleibt etwas, das Sinn hat im Leben des Patienten. In dieser von Zuversicht geprägten Kultur finden Ordenskrankenhäuser das Alleinstellungsmerkmal für ihr Klinikmarketing und eine echte Innovation. Aber eigentlich kann jeder im Umgang miteinander eine Atmosphäre schaffen, die das Hoffen ermöglicht !